Vor genau 50 Jahren hat die EGGER-BAHN® an der Nürnberger Spielwarenmesse von 1963 zum ersten Mal auf liebevoll und realistisch gestalteten Dioramen ihre ersten Runden gedreht und dabei das Publikum in ihren Bann gezogen. Die von den Gebrüdern Egger perfekt gestalteten Modelle setzten in der Tat beim Aussehen und der Detaillierung neue Masstäbe. Die Modellbahnwelt schloss die kleine Bahn mit der grossen Ausstrahlung schnell ins Herz und bescherte ihr Erfolg und dankbare Auftritte auf zahlreichen Dioramen und Anlagen.
Der rasch einsetzende Erfolg hatte seine Kehrseite und wurde paradoxerweise zum Problem: die Produktionskapazität und der Kreis der Kapitalgeber mussten erweitert werden. Dabei stellten sich Grundsatzfragen über die Zukunft und die Art und Qualität der Produkte. Die unterschiedlichen technischen und wirtschaftlichen Auffassungen der Eigner waren kaum mehr unter einen Nenner zu bringen und verstärkten sich zusehends, so dass die Firmengründer Mitte der sechziger Jahre aus dem von ihnen gegründeten Unternehmen auschieden.
Um die ungebrochen hohe Nachfrage abdecken zu können, entschied man sich in der Folge, die Modelle und damit die Herstellverfahren zu vereinfachen. Der Markt versagte der neuen Produktphilosophie seine Gefolgschaft, und der Absatz blieb hinter den Erwartungen zurück. Die investierten Mittel konnten durch die ins Stocken geratene Nachfrage nicht im erforderlichen Ausmass genutzt und amortisiert werden.
Die neuen und mit den Gepflogenheiten des Modellbahnmarkts zuwenig vertrauten Eigentümer warfen die Flinte ins Korn und verkauften die Firma an den nach Deutschland expandierenden französischen Marktleader JOUEF®. Dieser brachte einen Teil der Modelle in nochmals vereinfachter Form bis anfangs der siebziger Jahre auf den Markt und stellte die Produktion dann mangels Absatz ein.
Da sich die treue Anhängerschaft des Bähnchens immer wieder nach dessen Verbleib erkundigte, entschloss man sich bei JOUEF® Mitte der achziger Jahre zu einer nochmaligen Neuauflage. Die Modellpalette der siebziger Jahre wurde antriebstechnisch überarbeitet und dem dankbar staunenden Publikum erneut vorgeführt. Weil die Vertriebskanäle stark auf Frankreich ausgerichtet waren, konnten die Produkte ausserhalb der bisherigen Anhängerschaft zu wenig breit positioniert werden und die Produktion wurde anfangs der neunziger Jahre wieder eingestellt. |